Verhaltenstherapie

Rational Emotive - und Achtsamkeits- und Akzeptanzbasierte Verhaltenstherapie 

 

 

Rational Emotive Verhaltenstherapie (REVT)

 

Die kognitive Verhaltenstherapie ist eine Form der Verhaltenstherapie, die sich seit den 60er Jahren entwickelte.

 

Kognitionen umfassen Prozesse des Wahrnehmens, Erkennens, Begreifens, Urteilens und Schließens und beinhalten somit  Einstellungen, Gedanken, Bewertungen und Überzeugungen. Sie stehen im Mittelpunkt der kognitiven Therapieverfahren.

 

Die kognitiven Therapieverfahren unterteilen sich in zwei Therapieverfahren; in die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) und die Rational Emotive Verhaltenstherapie (REVT).

 

Für beide gilt der gleiche Grundgedanke: Die Art und Weise, wie wir denken, bestimmt, wie wir uns fühlen und verhalten und wie wir körperlich reagieren.
 

Diesen Zusammenhang zwischen unserem Denken, Fühlen und Handeln verdeutlicht das ABC-Modell der Gefühle mit dem im Wesentlichen die Rational Emotive Verhaltenstherapie (REVT) arbeitet.

A - auslösende Situation
B - Bewertung der Situation als positiv, negativ oder neutral
C - Gefühle, Körperreaktionen und Verhalten

 

Wenn wir eine Situation als erfreulich, gut oder schön bewerten, werden wir uns auch froh, glücklich und freudig erregt fühlen.

Bewerten wir eine Situation als schlimm, gefährlich, furchtbar, unerträglich, dann empfinden wir Depressionen, Angst, Wut, Enttäuschung, Unruhe, Anspannung, usw.

Bewerten wir eine Situation als neutral, normal und in Ordnung, dann sind wir entspannt und ruhig.

 

Der Leitsatz der REVT

 

Schon die Griechen kannten vor 2000 Jahren den Zusammenhang zwischen Denken, Gefühlen und Verhalten. Epiktet, ein Schüler des Philosophen Sokrates, sagte:

„Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern unsere Sicht der Dinge.“

 

An dieser Wahrheit hat sich bis heute nichts geändert. Das ABC der Gefühle macht deutlich, dass wir selbst für unsere Gefühle verantwortlich sind und genau darin liegt auch die große Chance, denn wir selbst haben Einfluss darauf, wie wir denken und somit fühlen. Dadurch können auch andere uns keine schlechten oder guten Gefühle machen können. Die Situation (A), können wir häufig nicht beeinflussen. Aber wir können unsere Bewertung (B) der Situation verändern und somit auch unsere Gefühle (C) verändern.

Wir sind für unsere Gefühle selbst verantwortlich. Und wir haben keine Kontrolle über die Gefühle der anderen.

 

 

 

Achtsamkeits- und Akzeptanzbasierte Psychotherapie

 

Im Laufe der letzten Jahre, ist ein rascher Anstieg des Interesses an psychotherapeutischen Verfahren zu erkennen, die Behandlungsprinzipien der Achtsamkeit und Akzeptanz beinhalten. Neben dem wesentlichen Ziel der Veränderung werden auch zunehmend Fertigkeiten zur Akzeptanz und zur Entwicklung von Achtsamkeit vermittelt. Einige Vertreter sprechen von der „dritten Welle“ der Verhaltenstherapie, die sich derzeit aufbaue.

 

Achtsamkeit ist eine Fertigkeit, die alle Menschen im Kern besitzen und deshalb in der Lage sind, diese zu entwickeln.

 

 Achtsamkeit bedeutet

 

  • Vom Verstricktsein zur Übersicht zu kommen
  • Vom Besitzenwollen zum Loslassen zu kommen
  • Vom Verändernwollen zum Lieben zu kommen
  • Von der Suche nach „special effects“ zur Wertschätzung des Alltags zu kommen
  • Von der Sehnsucht nach Großem zur Liebe zum Kleinen zu kommen
  • Von tröstenden Illusionen zur „Wahrheit“ zu kommen

   

Ein einheitlicher Grundgedanke bei der Akzeptanz besteht darin, dass scheinbare Gegensätze in der Welt des Betroffenen betrachtet werden, um sie aufzulösen und schrittweise zu integrieren.

 

Zwei Akzentuierungen des Begriffs Akzeptanz
(lat. «accipere»:  Das nehmen oderbekommen, was angeboten wird):

 

  • „Von der Perspektive der Achtsamkeit aus bezieht sich die Akzeptanz auf die Bereitschaft, Dinge so sein zu lassen wie sie gerade in dem Moment sind, in dem wir sie zur Kenntnis nehmen und  angenehme und schmerzhafte Erfahrungen so akzeptieren wie sie aufkommen.“ (Germer, 2005, S. 7).
  • Akzeptanz ist als Gegensatz zur (emotionalen) Vermeidung zu verstehen. Therapeutisch ist sie als eine Haltung zu verstehen, die Ereignisse oder Situationen aktiv und offen aufnimmt, statt diese zu vermeiden.

Das zentrale Ziel der „dritten Welle der Verhaltenstherapie“ ist es, Akzeptanz und Veränderung sinnvoll auszubalancieren. D. h. jede Erfahrung so zu lassen, wie sie ist!

 

Schmerz ist ebenso wie Angst oder Traurigkeit eine natürliche Empfindung von Lebewesen. Erst wenn wir sie gedanklich und gefühlsmäßig einfärben mit einem

 

  • „Loswerden-Wollen"
  • „Nicht-Ertragen-Können“
  • „Nicht-Haben-Wollen

wird sie zum Leid.   

 

 

Auf dem Weg der Akzeptanz werden Kräfte freigesetzt, die vorher darauf verwendet wurden, Gedanken und Gefühle „unter Kontrolle zu bringen“ oder gar zu unterdrücken.

 

Ziel ist es, die Bereitschaft und Entschlossenheit zu finden, das zu tun, was wirklich wichtig ist. Und es dann auch wirklich zu tun und zu akzeptieren, wie man sich dabei fühlt.

 

 


 

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